Meridiane im Körper
Muskelkrämpfe
Ein Krampf (mittelhochdeutsch krampf, althochdeutsch chrampho), latinisiert Krampus oder Crampus (Plural Crampi), auch Muskelkrampf oder Spasmus genannt, ist eine ungewollte und oft schmerzhafte Muskelanspannung. Die Ursachen für Muskelkrämpfe sind sehr verschieden, bei wiederholten Krämpfen sind es oft Nerven- oder Muskelerkrankungen. Vom hier beschriebenen Krampf sind der Krampfanfall und der Fieberkrampf zu unterscheiden.
Krämpfe haben unterschiedliche Ursachen wie Mineralstoffmangel (Elektrolytstörung, z. B. Magnesiummangel oder Hypocalcämie), beispielsweise in Folge eines übermäßigen Alkoholkonsums, Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes mellitus), mangelnde Durchblutung, medikamentöse Nebenwirkungen, Schilddrüsenunterfunktion, Nervenschäden, Überbeanspruchung der Muskulatur oder orthopädische Ursachen (z. B. Fußfehlstellung). Auch während der Schwangerschaft ist die Anfälligkeit für das Auftreten von Muskelkrämpfen erhöht. Häufig tritt ein Muskelkrampf ohne erkennbare Ursache auf. Eine häufige Ursache für sporttypische Muskelkrämpfe ist Magnesiummangel. Die Ursache von Muskelkrämpfen im Ruhezustand kann ein Calciummangel im Blut sein.
Eine physiologisch normale Magnesiumkonzentration im Körper begünstigt den Kalium-Rücktransport in die Zelle, was für die Beendigung des Aktionspotentials und die Beendigung des Einstroms von Calcium-Ionen aus dem sarkoplasmatischen Retikulum (sER) wichtig ist. Magnesium ist ein physiologischer Calcium-Kanal-Blocker, der die Freisetzung von Calcium ins Innere der Muskelzelle vermindert. Fehlt Magnesium, kann dies demzufolge zu einer andauernden, schmerzhaften Muskelkontraktion führen. Insgesamt hat Magnesium eine hemmende Wirkung auf das neuromuskuläre System. Es reduziert die elektrische Erregbarkeit des Neurons und verringert die Nervenleitgeschwindigkeit. Dementsprechend senkt eine niedrige Magnesiumkonzentration die Schwelle der Nervenerregung und erhöht die Nervenleitgeschwindigkeit.
Als meist gutartige und vielen Menschen bekannte Erscheinung können Muskelkrämpfe nach Überanstrengung einzelner Muskelgruppen und bei Elektrolytstörungen auftreten. Häufig sind nächtliche Wadenkrämpfe, auch Krampussyndrom (veraltet) genannt, oder auch sogenannte Schreibkrämpfe der Handmuskulatur. Sie können oft durch Entspannungsübungen gelindert oder durch die Zufuhr von Magnesium verhindert werden. Dabei kann Magnesium in einer Citrat-Verbindung vom Körper besser aufgenommen werden.
Teilweise ist auch ein Mangel von Natriumchlorid (Speisesalz) die Ursache von Krämpfen. Natriumchlorid wird bei sportlicher Aktivität durch den Schweiß vermehrt abgesondert. Ein Ausgleich ist unbedingt notwendig, weil ein Elektrolytmangel gegenüber dem extrazellulären Raum die Funktion der Nervenzellen stark beeinträchtigen kann.
Ebenso kann auch ein Mangel an Kalium (beispielsweise durch übermäßiges Ausschwitzen) zum Entstehen von Krämpfen mit beitragen. Als wichtiger Elektrolyt ist es für die Steuerung der Muskeltätigkeit von Bedeutung (Kaliummangel, siehe Hypokaliämie).
Es wird alternativ die Hypothese eines neuromuskulären Ursprungs zur Entstehung von Muskelkrämpfen von zahlreichen Medizinern vertreten. Sporadisch auftretende nächtliche Muskelkrämpfe beispielsweise werden anscheinend von Motoneuronen ausgelöst. In gewissen Fällen könnte zudem der Aspekt der Ermüdung (lokal oder zentral) eine ganz entscheidende Rolle spielen. Sowohl die genauen Ursachen des Muskelkrampfes wie auch die der dabei entstehenden Schmerzen sind nicht vollkommen erforscht.
Nach einer Untersuchung von 2004 könnte die Ursache des Muskelkrampfes bei Sportlern nicht wie in der Literatur vermutet an einem Mangel an Elektrolyten liegen, sondern auf dem Boden einer neuronalen Dysfunktion in den Zielmuskel-Muskelspindeln und den Golgi-Sehnenorganen entstehen.
Mögliche Heilmethoden:
- Dehnen
- Massage
- Ausreichend Wasser trinken
- Nüsse, Milchprodukte und Haferflocken in den Speiseplan einbauen
- Magnesium einnehmen
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