Meridiane im Körper

Blutiger Urin (Haematurie)

Unter einer Hämaturie (von altgriechisch αἷμα haima „Blut“ und οὖρον ouron „Urin“)[1] wird das vermehrte Vorkommen von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Urin verstanden.

Von Makrohämaturie spricht man, wenn Blut im Urin mit bloßem Auge sichtbar ist. Der Urin erscheint rot oder braun verfärbt. Bereits 1 ml Blut pro Liter Urin führt zu einer sichtbaren Verfärbung. Bei Frauen im gebärfähigen Alter kann Vermischung mit Menstruationsblut eine Hämaturie vortäuschen. Der erste Untersuchungs-Schritt bei Makrohämaturie ist die Zentrifugation des Urins. Dadurch setzen sich die roten Blutkörperchen im Niederschlag ab. Ist der Überstand farblos, liegt eine Hämaturie vor. Selten kann es bei sehr starker Blutung oder sehr niedriger Urin-Osmolalität zu einem Platzen der roten Blutkörperchen mit Rotverfärbung des Überstandes kommen. Ist nur der Überstand rot und kann durch einen Urinteststreifen Häm nachgewiesen werden, liegt entweder eine vermehrte Ausscheidung von Hämoglobin (Hämoglobinurie) oder Myoglobin (Myoglobinurie) vor, letzteres bei Erkrankungen, die mit einem Zerfall der Muskulatur (Rhabdomyolyse) einhergehen. Ein roter Überstand ohne Nachweis von Hämen kann vorkommen bei Porphyrie, nach Genuss von Roter Bete oder Einnahme von z. B. Rifampicin.

 

Eine Hämaturie kann auf Erkrankungen des Urogenitaltraktes hinweisen wie HarnsteineTumorenInfektionenVergiftungenNephritis, angeborene Fehlbildungen des Harntraktes und angeborene Nierenkrankheiten. Eine Mikrohämaturie ohne nachweisbare Ursache ist relativ häufig. Meist handelt es sich, insbesondere bei jungen Menschen, um eine vorübergehende und harmlose Erscheinung. Bei Menschen jenseits des 50. Lebensjahres kann dagegen bereits eine vorübergehende Mikrohämaturie auf eine Krebserkrankung hinweisen, in der Mehrzahl der Fälle wird aber auch in dieser Altersgruppe keine Blutungsquelle in Nieren oder ableitenden Harnwegen gefunden.

Normal geformte Erythrozyten im Urin finden sich in der Regel bei Erkrankungen, die nicht die Nierenkörperchen betreffen, unter anderem bei HarnsteinenHarnwegsinfektionen und Tumoren. Bei Patienten über 50 Jahren, insbesondere bei Männern, muss bei normal geformten Erythrozyten im Urin (normomorpher Hämaturie) immer nach einem Tumor (NierenkrebsNierenbeckenkarzinomBlasenkrebs und Prostatakrebs) gesucht werden. Bekannt ist auch die benigne familiäre Hämaturie. Bei starker sportlicher Belastung kann auch eine Sporthämaturie auftreten.

Alternative Heilmethoden:

  • Sitzbäder
  • Preiselbeersaft trinken
  • Warme Umschläge
  • Verzicht auf Zitrusfrüchte

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